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Neben-/Sonstige Signale

Nebensignale, bei der DR auch als "Sonstige Signale" bezeichnet, sind Signale, die in keine andere Kategorie gepaßt haben und mehr einen hinweisenden, markierenden Charakter haben.

Es gibt folgende Nebensignale:


Ne 1 / So 5 - Trapeztafel

Ein weißes Trapez mit schwarzem Rand auf weißem Mast mit schwarzen schrägen Streifen

Kennzeichnung der Stelle, an der bestimmte Züge bei Zugleitbetrieb zu halten haben.

Zugleitbetrieb findet oft auf Strecken mit wenig Zugverkehr statt. Hier gibt es auf den Bahnhöfen meist keine Fahrdienstleiter mehr. Der Zugleiter überwacht die gesamte Strecke und gibt den Lokführern Anweisungen, bis zu welchem Bahnhof sie fahren dürfen

Bei Zugkreuzungen fährt immer zuerst ein bestimmter Zug zuerst in den Bahnhof ein; welcher, ist im Fahrplan festgelegt. Der andere Zug wartet vor dieser Trapeztafel und gibt einen Achtungspfiff. Der Zugführer des ersten Zuges stellt dann die Weichen für die Überholung und gibt dem wartenden Zug das "Kommen"-Signal Zp 11 (lang - kurz - lang) entweder akustisch oder per auf der Trapeztafel aufgesetzten Lampe. Nach der Kreuzung werden die Weichen vom ersten Zug wieder zurückgestellt; die Grundstellung ist hergestellt.


Ne 2 / So 3 - Vorsignaltafel

Ein weißes Rechteck auf der Schmalseite mit schwarzem Rand und zwei schwarzen Winkeln, deren Spitzen sich berühren.

Kennzeichnung eines Vorsignal-Standortes bzw. eines Signales mit Vorsignalfunktion.

Die Vorsignaltafel zeigt dem Lokführer, daß das Signal, vor dem sie steht, Vorsignalfunktion hat, d.h., den Begriff eines nachfolgenden Hauptsignales vorankündigt. Die normale Erscheinungsform ist links dargestellt (Nr. 1, DR- Bezeichnung So 3a).

Im H/V-Signalsystem entfällt die Tafel, wenn das Vorsignal am gleichen Mast wie ein Hauptsignal ist; im Hl-Signalsystem wie im Ks-Signalsystem ist sie nur an Signalen ohne Hauptsignalfunktion vorhanden.

Falls das Vorsignal mit dieser Tafel nicht im vollen Bremswegabstand zum Hauptsignal steht, bekommt die Tafel zusätzlich ein auf der Spitze stehendes Dreieck obendrauf (ex DB, Nr. 2) bzw. einen schwarzen Kreis über die beiden schwarzen Winkelspitzen (ex DR, Nr. 4, So 3c). Bei der DR werden Formsignale, die Langsamfahrt ankündigen können, mit einer weißen Tafel mit schwarzem Rand und schwarzem Punkt gekennzeichnet (Nr. 3, So 3b). Die Kombination aus So 3b und So 3c heißt bei der DR So 3d

Vorsignalwiederholer bekommen keine Vorsignaltafel. Die Vorsignaltafel kann auch ohne Vorsignal aufgestellt werden (meist auf Nebenstrecken oder im Gegengleis bei SFB-Strecken). Dann ist so zu verfahren, als sei an dieser Stelle ein Vorsignal in Warnstellung vorhanden, d.h. auch, daß eine evtl. eingerichtete Indusi ständig scharf ist!

Zum gelben Pfeil an Ks-Mehrabschnittssignalen siehe hier.

Beispiel: Hockeroda



- / So 106 - Kreuztafel

Eine sechseckige weiße Scheibe mit schwarzem Kreuz an schwarz schräg gestreiftem weißen Mast.

Ein Hauptsignal ist zu erwarten (ohne Vorsignal).

Auf Nebenbahnen ist die gefahrene Geschwindigkeit oft so gering, daß am Standort eines Vorsignals bereits das Hauptsignal gut gesehen werden kann. Um die Aufstellung des nötigen Vorsignals inklusive Verkabelungskosten einsparen zu können, wird im ex-DR-Gebiet auf diesen Strecken oft das Einfahrvorsignal durch die Kreuztafel ersetzt. Es sagt dem Lokführer, daß an dieser Stelle eigentlich ein Vorsignal stehen müßte und daß er seine Fahrweise so zu regeln hat, daß er am Hauptsignal einen Haltbegriff erwartet, falls dieses noch nicht sichtbar ist.

Im Gebiet der ex-DB wird in solchen Fällen einfach eine Vorsignaltafel Ne 2 ohne Vorsignal aufgestellt.


Ne 3 / So 4 - Vorsignalbaken

Eine weiße rechteckige Tafel mit einem, zwei oder drei schrägen schwarzen Balken.

Ein Vorsignal ist zu erwarten.

Da Vorsignale für den Betrieb extrem wichtig sind (fast noch wichtiger als Hauptsignale), werden sie gesondert angekündigt. Die einstreifige Bake steht 100m vor dem Vorsignal, die zweistreifige 175m, die dreistreifige 250m. Selten werden auch Baken mit mehr Steifen eingesetzt, die dann pro Streifen jeweils 75m weiter vor der nächsten Bake stehen.


Ne 4 / So 2 - Schachbrettafel

Eine viereckige Tafel mit schwarz-weißem Schachbrettmuster.

Das Hauptsignal befindet sich nicht unmittelbar rechts vom oder über dem Gleis.

Wenn z.B. aus Platzgründen ein Hauptsignal nicht unmittelbar neben oder über dem Gleis angebracht werden kann, so wird stattdessen die Schachbrettafel aufgestellt und das eigentliche Hauptsignal an anderer Stelle aufgestellt.

Die Schachbrettafel findet jedoch auch bei Bauarbeiten im zeitweise eingleisigen Hilfsbetrieb Verwendung. Hier wird ein Streckengleis gesperrt und zum Baugleis erklärt, für das Gleis, das gegen die normale Richtung befahren wird, werden Schachbrettafeln aufgestellt, damit die Einfahrsignale trotzdem gültig bleiben (natürlich lassen sich diese wegen fehlender Fahrstraßen nicht mehr stellen; dann wird auf Ersatzsignal weitergefahren).

Beispiel: Schleusingen


Ne 5 / So 8 - Haltetafel

Eine weiße hochstehende rechteckige Tafel mit schwarzem Rand und schwarzem "H" oder eine schwarze hochstehende rechteckige Tafel mit weißem "H".

Kennzeichnung des Halteplatzes der Spitze des Zuges.

Die Haltetafel steht in Bahnhöfen dort, wo der Lokführer mit der Zugspitze anhalten muß. Der Sinn liegt nicht nur darin, daß die Reisenden die Wagen des Zuges an den erwarteten Stellen finden (Wagenstandsanzeiger!), die Tafel hat auch insofern sicherungstechnische Bedeutung, da nur bei korrekt haltender Zugspitze die optimale Funktion des 500Hz-Magneten (der eine unzulässige Anfahrt gegen ein haltzeigendes Signal nach Halt am Bahnsteig verhindern soll) gewährleistet ist.

Außerdem steht die Haltetafel bei Bahnhöfen ohne Ausfahrsignal als Hinweis, bis wohin planmäßig haltende Züge vorziehen dürfen, um dort auf das Zp9 des Fahrdienstleiters zur warten.

Am Signal kann auch eine Zusatztafel angebracht sein, die Halteplätze von unterschiedlich langen Zügen unterscheidet, z.B. "100m" (Züge bis 100m Länge), "40x" (Züge bis zu 40 Achsen) oder "Langzug" (S-Bahn-Langzüge)


Ne 6 / So 9 - Haltepunkttafel

Ein langes, liegendes weißes Rechteck mit drei schwarzen Schrägstreifen.

Ein Haltepunkt ist zu erwarten.

Diese Tafel steht im Bremswegabstand (Hauptbahnen) bzw. 150m (Nebenbahnen) vor dem dazugehörigen Haltepunkt. Sie wird meist nur bei Haltepunkten benutzt, die vom Lokführer schwer zu erkennen sind. Außerdem wird sie - im Gegensatz zu allen anderen Signalen - schräg zum Gleis aufgestellt!


Ne 7 / So 7 - Schneepflugtafel

Eine schwarzgeränderte weiße (ex DB) bzw. gelbe (ex DR) Pfeilspitze nach oben oder unten.

Schneepflugschar heben bzw. senken.

Schneepflügen mit beweglichen Pflugscharen wird hiermit mitgeteilt, an welchen Stellen die Pflugscher gehoben werden muß, um Beschädigungen an baulichen Anlagen (Brücken, etc) zu vermeiden.

Bei der DR heißt das Hebe-Signal So 7a, das Senken-Signal so 7b.


- / So 1 - Endtafel

Eine viereckige rote Tafel mit weißem Kreuz.

Fahren auf Sicht beenden.

Dieses Signal existiert nur bei der Berliner S-Bahn. Es begrenzt die Strecke, die nach Vorbeifahrt an einem roten Mastschild permissiv gefahren werden muß.


- / So 17 - Ankündigungsbake

Eine Tafel mit orange-weiß-orange-weiß-orangenen Querstreifen.

Überwachungssignal einer Rückfallweiche beachten.

Es ist ein Signal So 18 (Überwachungssignal einer Rückfallweiche) zu erwarten und zu beachten.


- / So 18 und So18b - Überwachungssignal der Rückfallweiche

Zwei weiße Lichter nebeneinander (So 18) bzw. ein (So 18b) weißes Licht mit einem weißen Mastschild mit orangenen Schrägstreifen.

Rückfallweiche ist gegen die Spitze befahrbar (So 18) bzw. nicht befahrbar (So 18b).

Rückfallweichen werden an Nebenbahnen eingebaut, bei denen oft relativ wenig Verkehr herrscht. Hier werden die Weichen durch eine Feder in einer Endlage gehalten, sodaß sie - wenn gegen die Spitze befahren, also vom der gemeinsamen Seite her - Fahrzeuge immer in die gleiche Richtung führt. Von der anderen Seite her (also stumpf) kann sie aus beiden Richtungen befahren werden. Dabei drücken die Räder die Weiche gegen die Feder von der jeweiligen Backenschiene ab, sodaß die Weiche nicht aufgefahren wird und das Fahrzeug auch nicht entgleist. Durch die Federkraft wird die Weiche dann (verzögert) wieder in Grundstellung gebracht.

Bei Fahrten gegen die Spitze muß beachtet werden, daß die Zungen richtig an der Backenschiene anliegen, damit die Spurkränze das Fahrzeug nicht zum Entgleisen bringen (Die Zungen könnten z.B. durch Schottersteine nicht richtig anliegen.) Dazu ist das Überwachungssignal vor der Weiche aufgestellt, um dem Triebfahrzeugführer die Ordnungsstellung der Weiche anzuzeigen.

Beispiel: Spitzkehre Rauenstein

Signal Blankenese

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www.stellwerke.de - Letzte Änderung am 19.7.2006
Holger Metschulat